Was ist Blutplasma?
Blutplasma ist eine gelbliche Flüssigkeit, die rund 55% des Vollblutes ausmacht. Blut besteht aus vielen Bestandteilen, die sich voneinander trennen und untersuchen lassen. Wenn man die Blutzellen (rote Blutkörperchen = Erythrozyten, weiße Blutkörperchen = Leukozyten, Blutplättchen = Thrombozyten) durch Zentrifugation herausfiltert, setzt sich oben das Blutplasma ab.
Im Plasma enthalten sind eine Vielzahl unterschiedlicher Substanzen wie zum Beispiel: Zucker, Fette, Eiweiße, Hormone, Enzyme, etc. Ebenfalls enthalten sind auch eine Reihe sog. Gerinnungsfaktoren, die für die Blutgerinnung eine wichtige Rolle spielen. Wenn diese noch herausgefiltert werden, spricht man von Blutserum.
Definition: Das Blutserum entspricht dem Blutplasma ohne Gerinnungsfaktoren.
Da der (gelbe) Gallenfarbstoff Bilirubin, ein Abbauprodukt des (roten) Hämoglobins, im Blutplasma enthalten ist (gekoppelt an Albumin), wie es gelblich aus.
Blutplasma Bestandteile
Blutplasma besteht aus (alle Prozentangaben sind ungefähr)...
- 91% Wasser
- 7% Proteine:
- 2% Rest: Hormone, Elektolyte, Nährstoffe, Abfallstoffe
Viele der im Blutplasma enthaltenen Substanzen lassen sich als Blutwerte analysieren. Die Untersuchung der Blutzellen nennt man Blutbild (siehe großes Blutbild und kleines Blutbild).
Hämatokrit - Verhältnis Blutzellen zu Blutplasma
Das Verhältnis von Blutplasma zu den zellulären Bestandteilen des Blutes (Blutzellen) wird als Hämatokrit bezeichnet. Als Blutwert ist der Hämatokrit wichtig, wiel er das Fließverhalten des Blutes beschreibt.
- Je höher der Hämatokrit-Wert, um so "dicker", also zähflüssiger ist das Blut, weil im Verhältnis zum Blutplasma viele Blutkörperchen (Erythrozyten) im Blut enthalten sind. (Siehe dazu: Erythrozyten zu hoch - Ursachen und Symptome)
- Je niedriger der Hämatokritwert, um so "dünner", also flüssiger ist das Blut, weil im Verhältnis zum Blutplasma eher wenige Blutkörperchen im Blut enthalten sind.
(Siehe dazu: Erythrozyten zu niedrig - Ursachen und Symptome)
Das Fließverhalten ist insofern relevant, weil das Herz um so stärker pumpen muss, je zähflüssiger das Blut ist. Durch einen geringeren Hämatokritwert wird das Herz und der gesamte Kreislauf also entlastet (gut so).
Andererseits muss man aber auch aufpassen, das der Hämatokrit-Wert nicht aufgrund eines Erythrozyten-Mangels so gering ist. Denn eine ausreichende Anzahl an Erythrozyten ist für die Sauerstoffversorgung des Organismus existenziell wichtig.
Wenig Plasma: Erhöhter Hämatokrit-Wert
Wenn man sehr viele rote Blutkörperchen - im Verhältnis zum Blutplasma - hat, spricht man von einem erhöhten Hämatokrit-Wert (Hk bzw. Hkt). Das zeigt zunächst einmal einen Flüssigkeitsmangel an (Dehydration und Exsikkose). Ein Hämatokrit kann bis zu 70 Prozent (rote Blutkörperchen) betragen. Solche Werte können zum Beispiel bei Anstrengungen in den Bergen entstehen. Mehr zum Thema: Hämatokrit zu hoch.
Viel Plasma: Verminderter Hämatokrit-Wert
Wenn man im Verhältnis zu viel Flüssigkeit bzw. zu wenig rote Blutkörperchen im Blut hat, spricht man von einem verminderten bzw. zu niedrigem Hämatokrit-Wert. Der Patient ist dann "überwässert". Ursache kann ein Rückgang der Erythrozyten-Produktion sein. Das wäre ein Hinweis auf eine Anämie (Blutarmut). Mehr zum Thema: Hämatokrit zu niedrig.
Citratblut
Um die Anzahl und Funktionsfähigkeit der Gerinnungsfaktoren zu prüfen, wird der Blutprobe direkt nach der Entnahme Citrat hinzugefügt.
Das zugefügte Citrat blockiert Calcium, was wiederum für die Blutgerinnung eine zentrale Rolle spielt. Ohne Calcium keine Gerinnung. Mit Hilfe des Citratblutes kann man später im Labor untersuchen, wie schnell die Blutgerinnung abläuft (sog. Quick-Wert bzw. Thromboplastinzeit, TPZ).
Citratblut ist also Blutplasma mit (gehemmten) Gerinnungsfaktoren.
Weiterführende Links
- Erythrozyten.net: Blutplasma
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