CRP (C-reaktives Protein)
Das C-reaktive Protein (Blutwert CRP) ist ein sog. "Akute Phase-Proteinen". Es gehört neben der Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und den Leukozyten zu den sog. "Entzündungswerten". Sie zeigen Entzündungsreaktionen und Gewebeschädigungen im Organismus an - allerdings leider sehr unspezifisch. Das heißt: unregelmäßige Werte deuten zwar auf eine Erkrankung hin, aber es lässt sich nicht sagen, was und wo.
Der Blutwert CRP springt dabei besonders schnell an (innerhalb weniger Stunden), anders als die Blutsenkung, bei der es zu einer Verzögerung von einigen Tagen bis hin zu einer Woche kommt.
Zudem sind die Ausschläge beim CRP-Wert häufig extrem. Der Normalwert von unter 0,5 mg/l kann innerhalb von Stunden auf über 1000 mg/l ansteigen. Die Halbwertszeit im Blut beträgt etwa 19 Stunden.
Welche Bedeutung hat der CRP-Blutwert?
CRP wird in der Leber gebildet - als Antwort auf auf die Zytokine IL-6 und IL-1ß. Es besteht auf fünf Untereinheiten, die eine Ringstruktur bilden (sog. Pentraxien). Das C-reaktive Protein besitzt eine Reihe von Bindungstellen, die für die Funktion im Organismus entscheidend sind. Der Name "C-reaktiv" hängt damit zusammen, dass zuerst sein Bindungsvermögen am C-Polysaccharid der Membran des Bakteriums Streptococcus pneumoniea (Pneumokokken) erforscht wurde.
Der CRP-Wert (C-reaktives Protein) ist ein wichtiger Laborparameter und Entzündungsmarker, der die Menge an C-reaktivem Protein im Blutplasma misst. Der CRP-Wert hat mehrere Bedeutungen in der medizinischen Diagnostik und wird in verschiedenen Situationen verwendet:
- Entzündungserkennung: Der CRP-Wert steigt in der Regel schnell an, wenn im Körper eine Entzündung auftritt. Entzündungen können durch Infektionen, Verletzungen, Autoimmunerkrankungen oder andere Gesundheitsprobleme verursacht werden. Ein erhöhter CRP-Wert kann daher auf eine akute oder chronische Entzündung im Körper hindeuten.
- Infektionserkennung: Da der CRP-Wert bei Infektionen ansteigt, kann er helfen, bakterielle, virale oder andere infektiöse Ursachen für eine Entzündung zu identifizieren.
- Monitoring: Der CRP-Wert kann verwendet werden, um den Verlauf und die Wirksamkeit einer medikamentösen Behandlung bei Entzündungen oder Infektionen zu überwachen. Wenn die Entzündung oder Infektion abklingt, wird der CRP-Wert normalerweise wieder auf den Normalwert zurückkehren.
- Risikoabschätzung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Ein erhöhter CRP-Wert ist auch mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall assoziiert. Es kann daher als zusätzlicher Risikofaktor für Herzerkrankungen verwendet werden, insbesondere wenn andere Cholesterinwerte ebenfalls erhöht sind.
- Überwachung von Autoimmunerkrankungen: Bei Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis kann der CRP-Wert dazu beitragen, die Aktivität der Erkrankung und die Wirksamkeit der Behandlung zu beurteilen.
Es ist wichtig zu beachten, dass der CRP-Wert ein unspezifischer Entzündungsmarker ist und keine spezifische Diagnose für eine bestimmte Erkrankung darstellt. Ein erhöhter CRP-Wert allein erfordert weitere Untersuchungen, um die genaue Ursache der Entzündung zu ermitteln. Eine Ärztin oder ein Arzt wird den CRP-Wert immer in Verbindung mit anderen klinischen Informationen und Laborergebnissen interpretieren, um eine angemessene Diagnose zu stellen und eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Bakerielle und virale Infektionen
- Das C-reaktive Protein reagiert besonders sensibel auf bakteriellen Entzündungen. Bei einem normalen CRP-Wert kann eine bakterielle Entzündung in aller Regel ausgeschlossen werden.
- Bei Virusinfektionen kommt es dagegen kaum zu einem signifikanten Anstieg des CRP-Wertes (Erhöhung selten über 50 mg/dl).
C-reaktive Proteine wurde erstmals 1930 von William S. Tillett und Thomas Francis junior beschrieben.
CRP-Normalwerte (Tabelle)
Die CRP-Normalwerte als Tabelle: sie sind für Männer und Frau gleich. Am höchsten sind die Normalwerte bei Neugeborenen, sie sinken dann bis ins Erwachsenenalter:
CRP Normalwerte | |
Alter | CRP Milligramm / Liter |
Neugeborene | < 10 mg/l |
Erwachsene | < 5 mg/l |
Bitte beachten Sie, dass die Normalwerte in Ihrem Laborbefund abweichend sein können. Entscheidend ist immer der Referenzwert des Labors.
CRP Wert erhöht, zu hoch
Ein erhöhter CRP-Wert von über 5 mg/l bei Erwachsenen kann verschiedene Ursachen haben. Eine leichte Erhöhung deutet auf eine harmlose oder bereits abgeklungene Entzündung hin. Aber Achtung: auch eine geringfügige Erhöhung kann schwerwiegende Ursachen haben (z.B. Herzinfarkt). Folgende Ursachen sind in Erwägung zu ziehen:
- Infektion
- Sepsis (Blutvergiftung)
- Gewebeschädigungen (Nekrose)
- Akute Entzündungen, z.B.
- Pneumonie (Lungenentzündung)
- Hirnhautentzündung
- Bauchspeicheldrüsenentzündung
- Harnwegsentzündung
- Chronische Entzündungen, z.B.
- Morbus Crohn
- rheumatische Erkrankungen
- Tumorerkrankungen (bes. bei Metastasen)
- nach einem Herzinfarkt
- nach Operationen (Gewebeschädigungen)
Bei sehr stark erhöhten Werten ab 500 mg/l ist eine bakterielle Infektion sehr wahrscheinlich.
Ein erhöhter CRP-Wert ist unspezifisch. Daher können nur andere Blutwerte und weitere Untersuchungsmethoden Aufschluss bringen, wo die Ursache liegt.
CRP vermindert / zu niedrig
Ein verminderter CRP-Wert besitzt keine klinische Relevanz.
Weiterführende Links / Quellen
- Klinische Chemie und Hämatologie, Klaus P. Kohse, Georg Thieme Verlag (Amazon*)
- Lehrbuch der Physiologie, Rainer Klinke und Stefan Silbernagl, Georg Thieme Verlag (Amazon*)
- Wikipedia: C-reaktives Protein
- Pharmazeutische Zeitung: Entzündungsmarker - Ein Einzelwert reicht nicht
- Leukozyten
- Blutsenkung
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Wenn der Blutwert CRP ( C-reaktives Protein) über 5 mg/l ansteigt, deutet das auf eine Entzündungsreaktion oder Gewebeschädigungen im Körper hin. Der Wert ist sehr sensibel, d.h. die Leber beginnt dann innerhalb weniger